Von Zahlen, Organismen und Quantenmechanik
Als Astrologen haben wir zur Ableitung unserer Denkmuster immer gesagt &dbquo;Wie oben am Himmel, so unten auf Erden. Die mathematische Ebene der neun Grundzahlen ist von Pythagoras bis Kepler in der Aspektlehre und den geometrischen Formen der Planetenbahnen seit jeher eine Grundlage der Astrologie gewesen. Der Gedanke des Sonnensystems als Organismus ist 1939 von Thomas Ring in die astrologische Denkweise eingeführt worden. (1)
Er benutzt dafür die Unterscheidung der Zahlen in quantitative und qualitative Zahlen. Mit der Messung der Größe der Himmelskörper und ihrer Abstände von der Sonne kann unser Sonnensystem in seiner Bewegung lückenlos erfasst werden. Diese quantitativen Zahlen stehen jedoch zusätzlich in einem geregelten Maßverhältnis zueinander, wie es in der Bode-Titius-Reihe ihrer Abstände untereinander zum Ausdruck kommt, und schwingen in einem gesetzmäßigen Verhältnis zueinander, wie im dritten Keplerschen Gesetz ausgedrückt. Dadurch wurde es möglich, Ceres zwischen Mars und Jupiter auf vorher errechneten Bahnen zu lokalisieren. Aus einer rein quantitativen Wahrscheinlichkeit heraus gedacht wäre das nicht möglich gewesen. Solche in sich geregelten Abläufe von wirklich existierenden Dingen, aus denen sich bestimmte Zusammenhängen vorherbestimmen lassen, werden nach Th. Ring damit zu qualitativen Zahlen, da sie dem Gebilde ihrer Abmessungen damit eine Gestalt geben. Als weitere Beispiele einer solchen Qualität zur Gestaltbildung von Abmessungen führt er zum einen das &dbquo;Periodensystem der chemischen Elemente mit seiner Atomstruktur und den damit vorausberechenbaren Entdeckungen und Bildungen weiterer Elemente an und zum anderen die Quantenmechanik: &dbquo;Was anderes als eine solche (Qualität, d.V.) bezeichnet denn die quantentheoretische Forderung, daß das Impulsmoment des Elektrons (Produkt aus Masse mal Geschwindigkeit des Elektrons mit dem Radius seiner Bahn um den Atomkern) ein ganzzahliges Vielfaches des durch 2 pi (im Zitat das Symbol, d.V.) dividierten Wirkungsquantums sein soll? Wenn aber daraus Kreisbahnen resultieren, deren Radien sich wie 1:4:9:16:25 usw. verhalten, so spricht der Physiker hinsichtlich dieser Zahlenreihe keineswegs von einer Qualitätenordnung, auch wenn sich seine Beweise in der Hauptsache auf eine offenkundige Ordnung von Qualitäten stützen, auf das Spektrum.(2)
Die quantitative Zahl der Naturwissenschaften wird für Th. Ring durch ihre Zuordnung in übergelagerte Ordnungssysteme analog der antiken griechischen Denkweise in ihren ursprünglichen qualitativen Zusammenhang zurückgeführt: &dbquo;Es liegt ... vor allem an zweierlei Auffassung der Zahl: hier Inbegriff des Kosmischen – geordnete Welt, sinnreicher Zusammenhang, Wertinhalt und Moralität -, dort Rechenmittel. (3) Er versteht unter qualitativen Zahlen solche, &dbquo;die wirklich existierenden Dingen entnommen sind und in der beigelegten Bedeutung nur in einem bestimmten Zusammenhang zu diesen Dingen gelten."(4) In Abgrenzung zur &dbquo;verallgemeinerten Abstraktheit pythagoräischer oder kabbalistischer Gedankengänge. (5) Daher die obigen Beispiele des Sonnensystems, des Periodensystems der chemischen Elemente und aus der Quantenmechanik.
Daraus entwickelt Th.Ring die Analogie zwischen dem Sonnensystem und Lebendigkeiten: &dbquo;Leben ist die Kunst, Beschaffung und Verausgabung eines Arbeitsvorrats entsprechend einem Zweck und mit Bewahrung erworbener Werte zu organisieren. Wenn wir uns nun das Sonnensystem vergegenwärtigen im vollendeten Zusammenklang seiner harmonischen, rhythmischen Bewegungen, worin das Zusammenwirken aller Teile wie bei einem Automaten, mit Selbstregulierungen versehen, seine Verrichtungen immer von neuem wiederholt, so stellt sich die von der Mechanik unbeantwortbare Frage: Wo kommt die Energie her, die diesen Automaten in Gang erhält? ... Der Inhalt, die Potenz, die Ursache der Bewegung ist dem System immanent, sie wohnt ihm inne als schier unerschöpflicher Vorrat an Fähigkeit, Arbeit zu leisten. Es ist unseren irdischen Organismen gegenüber der Idealfall eines Systems im labilen Gleichgewicht ; auf das stabile Gleichgewicht gebracht müsste es der Maschine gleichen, die nicht läuft, als Parallelfall zu einem ausgehungerten und nicht mehr atmenden Lebewesen auf der Erde. Nichts hindert uns, das, was wir nur die Auswirkungsform beachtend mechanische Kraft nennen, als das Phänomen des Urwillens zu bezeichnen und im Willen der irdischen Wesen seine mehr auf Prozesse der Selbsterneuerung durch Nahrungsaufnahme, des Wachsens, Entwickelns, der Fortpflanzung in verwickelteren Verhältnissen eingestellte Spezifizierung zu sehn. Ein wahrhaft elementarer Wille, primitivste Gerichtetheit und Intensität der Bewegung. ... Der Urwille eines solchen Elementarwesens gibt sich in gleichförmigen, durch seine zentrierende Kraft gehaltenen Rotationen kund. Wir hätten kein Recht, vom Willen zu sprechen, wenn es sich ... bei den Planeten um beliebige Anhäufungen von Massen in beliebigen Proportionen zueinander bewegt, handeln würde. Die Proportionen der Bahnabstände zum Kern des Systems und der Umlaufzeiten bringen aber eine Organisation zum Ausdruck. Auf Grund dieser Organisation dürfen wir das Spiel der Kräfte als Wille zum Zusammenhalt im Kern gegenüber dem verschieden gestuften Willen zur Verselbständigung in den Teilen definieren, und dieser aus einer Gegensätzlichkeit der Tendenzen das System im labilen Gleichgewicht erhaltene Urwille zeigt sich gebunden an einen immanenten Geist, den die Struktur des Ganzen zum Vorschein bringt. Das intelligible Verhalten irdischer Lebewesen oder unser eigener denkender Geist verhält sich demgegenüber als spezifiziertes Eingehen auf rasch wechselnde Prozesse und Reizmomente, die mit einer zur Daseinsweise der betreffenden Art gehörigen Umwelt zusammenhängen. Dieser von verzehrbaren Ursachen zehrende und also der Kausalität unterworfene Geist ist nicht der innewohnende Geist, die immanente Zweckbestimmtheit eines organischen Ganzen. Insofern jedes Wesen für sich strukturiert ist, ist aber auch bei ihm der Wille gebunden an einen innewohnenden Geist, die Potenz seiner intelligiblen Auswirkungsformen. Und hier liegt die innere Berechtigung des Gedankens – vor aller Erfahrung - , daß die Struktur des irdischen Lebewesens nicht gänzlich fremd zur Struktur des uns umschließenden Ganzen stehn kann, sondern ihm in irgendeiner Weise angeschlossen sein muß, Geist von seinem Geiste. (6)
Für den &dbquo;Urwillen eines solchen Elementarwesens hat die &dbquo;Mechanik uns heute im Unterschied zu 1939 die Kernfusionskräfte der Sonne enthüllt, die das System im labilen Gleichgewicht halten, solange der Vorrat reicht.. Aber erst über eine intensive Auseinandersetzung der traditionellen Physik mit der Quantenmechanik wissen wir heute, dass auch die zweite kosmologische Annahme von Th. Ring - &dbquo; daß die Struktur des irdischen Lebewesens nicht gänzlich fremd zur Struktur des uns umschließenden Ganzen stehn kann, sondern ihm in irgendeiner Weise angeschlossen sein muß, Geist von seinem Geiste. - stimmig mit den neuesten Erkenntnissen ist.
Hier beziehen wir uns zur Erläuterung dieser Aussage auf die Forschungen des verstorbenen Dr. Landscheidt, der als Mystiker sowohl die schöpferische Kraftqualität der Primzahlen als auch die Übertragung des quantenmechanischen Denkens auf das Zusammenwirken im Kosmos in einer Pionierarbeit in die Argumentation der Begründung der Wirksamkeit astrologischer Zusammenhänge eingebracht hat.:
Als A. Einstein den Nobelpreis für den Nachweis der Quantennatur des Lichts bekam, hat er damit einem Naturgesetz zu allgemeiner Anerkennung verholfen, dessen Konsequenz er zeitlebens ablehnte. In Auseinandersetzung mit der &dbquo;Kopenhagener Schule um N. Bohr fiel sein berühmtes Zitat: &dbquo;Der Herrgott würfelt nicht! Es ging darum, das die Kopenhagener Theorien entwickelten, die von der Existenz nichtlokaler Zusammenhänge ausgingen, jenseits der erklärbaren Fernwirkung mittels Lichtgeschwindigkeit. Einstein ersann mit B. Podolsky und N. Rosen ein Gedankenexperiment, welches als EPR – Experiment bekannt wurde. Es führte zum Ergebnis, das zwei subatomare Teilchen ohne jeden Zeitverzug aufeinander reagieren, auch wenn sie Lichtjahre voneinander entfernt sind. Einstein folgerte daraus einen unbekannten Fehler in der Quantenmechanik, weil es jenseits der Lichtgeschwindigkeit keine Wechselwirkungsmechanismen geben könne. Der Physiker J.S.Bell veröffentlichte 1964 mit &dbquo;Bells Theorem einen mathematischen Beweis, der die Möglichkeit schuf, die EPR–Aussage in konkreten Grundlagenforschungsexperimenten zu überprüfen.
Folgende Thesen waren zu beweisen bzw. zu widerlegen: (7)