Bahnrhythmen und Elementezuordnung Sonne - Saturn
Der Rhythmus der Sonne
Abb. An diesen Tagen wechselt die Sonne in das folgende TKZ. Der Rhythmus ist jedes Jahr gleich
.
Wo die Sonne auf der Ekliptik steht, ist der größte Kraftpunkt im Horoskop. Alles wird durch sie bewegt. Ihr Licht beginnt immer am 21.3. länger zu wirken als die Nacht, hat ihre längste Dauer am 21.6., unterliegt der Nacht am 23.9. und hat seine kürzeste Dauer am 22.12. Gleichzeitig ist die Sonne am 21.6. am erdfernsten und am 22.12. am erdnächsten mit entsprechender Intensität der Kraft.
Die Zuordnung der Sonne zu den Elementen
Als Ergebnis der Vergleiche der Sonnenenergie mit den einzelnen Tierkreiszeichendurchläufen bleibt die große Übereinstimmung von Energie und Bedürfnis im Bereich Löwe festzustellen. Hier stimmen Kraft und Bedürfnis am besten überein. Aus diesem Grunde gehört die Energie der Lebensfreude in das Tierkreiszeichen Löwe.
Zu diesem Zeitpunkt (23. Juli bis 23. August) wird die Wärme der Sonne auf der nördlichen Halbkugel am stärksten empfunden.
Vom energetischen Aufbau der Elemente her gesehen, hat der Lebensfunke des Nahrung (30° weiter im Stier) und Unterstützung (180° gegenüber in ) gefunden und ist zur Kraft herangewachsen, die jetzt Begegnung braucht, um sich erleben zu können.
Voll- und Neumond
Die TKZ – Stellung des Mondes im Horoskop ist gemeinsam mit dem TKZ der Sonne die Elementenkombination, die für das Horoskopthema (HT) die Lebensmotivation (Geborgenheit, Lebendigkeit, Versorgung, Austausch) darstellt:
Energie und Rhythmus des Ursprungskollektivs zeigt sich durch das Mondzeichen, Vitalität und Eigenkraft durch das Sonnenzeichen.
1-2 Tage vor und nach diesen beiden Mondphasen kann das HT ihre Energien entsprechend nutzen,
beim Neumond zum Auswerten von Erfahrungen
(die Sonnenspiegelung fehlt, die Erfahrung zählt weniger als ihre Bewertung durch das eigene Kollektiv),
beim Vollmond zum Anwenden eigener Erfahrungen
(die Sonne spiegelt sich wieder, die eigene Erfahrung kann sich der Reaktion der Anderen stellen, diese Erfahrung baut auf oder zeigt die Schwächen des HT).
Wenn der Mond 14° oder mehr am Tag auf der Ekliptik läuft, ist er erdnah. Das HT lebt sein Leben tendenziell seinen Gefühlen folgend. Bei 13° oder weniger ist er erdfern. Dann stellt das HT tendenziell seine Gefühle hinter anderen Zwecken zurück. Dazwischen liegt ein gutes Variationspotenzial.
Der Wechsel der Mondphasen zeigt die sich verändernden Herausforderungen an das HT-spezifische Gleichgewicht. Die Mondphase bei der Geburt ist ein erster allgemeiner Hinweis auf persönliche Deutung im Horoskop. Sie zeigt an, wie die Vitalität des HT auf die Umwelt reagiert. Die Gradzahlen zeigen den Abstand von Sonne und Mond auf der Ekliptik an.
Die Mondsichel entsteht, weil das Sonnenlicht vom Mond auf die Erde abstrahlt. Anblick heißt auf griechisch Aspekt. Daraus leiten sich die Namen der Winkelbeziehungen zwischen 2 Faktoren im Tierkreis ab.
Zuordnung des Mondes zu den Elementen
Wie die Sonne im fixen Löwefeuer die größte Harmonie zwischen Kraft und Raum hat,
so schafft der Mond im kardinalen Wasserelement Krebs Zugehörigkeit und Gefühlsausdruck.
Zusammenschau: Die Kraft aus dem Eigenrhythmus im Kollektiv
Phänomene der Wahrnehmung der Planeten von der Erde aus gesehen
Abb. links: Die sogenannten inneren Planeten können sich nicht weit von der Sonne entfernen - Merkur 28°, Venus 48° - und somit keine größeren Winkel zu Sonne bilden. Von der Erde aus gesehen können sie zweimal unsichtbar werden ( Merkur vor der Sonne ca. 15 Tage, dahinter ca. 20; Venus davor ca. 40 Tage, und hinter der Sonne ca.60 Tage).
Der &dbquo;Trichter der Unsichtbarkeit von Planeten wird bis zur Marsbahn größer, dessen Konjunktion hinter der Sonne dauert ca. 180 Tage. Jupiter und Saturn sind so weit entfernt, dass ihre Unsichtbarkeit hinter der Sonne dann wieder nur ca. 20 – 30 Tage anhält.
Bestimmung von Morgen – und Abendsternen
Die Bezeichnung &dbquo;Stern statt Planet beruht auf der Unterscheidung zwischen &dbquo;Wandelsternen, den Planeten und &dbquo;Fixsternen, den anderen Sonnen der Tierkreisbilder am Himmel.
Geht ein Planet vor der Sonne am Horizont auf und auch am Abend vor ihr unter, so spricht man von einem Morgenstern. Geht ein Planet nach der Sonne auf und unter, so nennt man ihn Abendstern. Bei der Festlegung der Morgensterne im eigenen Horoskop zieht man eine Gerade von der Sonne aus und schaut, welche Planeten im Uhrzeigersinn bis zur
Opposition stehen.
Merkur und Venus sind ab ca. 15° Abstand zur Sonne am Morgenhimmel zu sehen.. Bei Mars beginnt diese Sichtbarkeit bei 45° Abstand und dauert bis 120°. Danach ist er nur noch nachts sichtbar. Jupiter und Saturn zeigen sich bereits ab 15° Abstand vor der Sonne, gehen aber ebenfalls nach 120° am Nachthimmel auf.
Zur Festlegung der Abendsterne dieselbe Gerade gegen den Uhrzeigersinn anschauen. Es gelten die gleichen Ekliptiklängen wie für die Morgensterne. Ab 120° Abstand werden sie am Taghimmel als Abendsterne sichtbar und verschwinden mit obigen Gradabständen in der Nähe zur Sonne hinter ihrem Licht. Merkur und Venus sind wieder nie weiter als 28° bzw. 48° von ihr entfernt und verschwinden ab 15° Annäherung wieder hinter ihrem Licht.
Ab Uranus ist diese Einteilung wegen fehlender Sichtbarkeit hinfällig.
ACHTUNG ! Wenn Sie auch in der Abbildung auf der nächsten Seite 40 eine Gerade zwischen Sonne und Erde ziehen, erscheinen diese Zuordnungen vertauscht. Dies liegt daran, dass dort die Sonne im Mittelpunkt steht, heliozentrisch. Im Horoskop schauen wir von der Erde aus, geozentrisch. Das Bild der Planeten vor dem Himmel erscheint seitenverkehrt, als ob die Sonne sich um die Erde drehe.
Die Unterscheidung nach Tag- und Nachtgeburten
Steht die Sonne des HT in der Horoskopzeichnung oberhalb der AC – Achse, so ist es am Tag geboren. Steht sie unterhalb, ist es nachts geboren. Dies beeinflusst seine Eigenwahrnehmung der Energien von Mond bis Saturn. Eine Nachtgeburt wird sich eher über diese Himmelskörper oberhalb der AC – Achse als über die eigene Sonne definieren. Eine Taggeburt wird ebendiese unterhalb der AC – Achse eher in Gemeinschaft ausleben als in eigenständiger Initiative.
Die scheinbare Rückläufigkeit von Planeten
Alle Planeten werden zu bestimmten Zeiten scheinbar rückläufig. Dies liegt an der Betrachtung von der Erde aus. Die inneren Planeten Merkur und Venus sind schneller als die Erde und überholen diese. Bei
diesem Vorgang kommt es von unserer Position aus zur scheinbaren Rückläufigkeit, wie die Darstellung unten des Merkur veranschaulicht. In der Ephemeride wird die Rückläufigkeit mit einem R gekennzeichnet, wenn sie beginnt und mit einem D, wenn sie endet.
Abb: Die Rückläufigkeit eines inneren Planeten am Beispiel des Merkur.
Die äußeren Planeten ab Mars werden am Himmel auch als rückwärtslaufend wahrgenommen, weil sich die Erde schneller als sie um die Sonne dreht
.
Abb. Schematische Darstellung der Bildung einer Marsschleife beim Umlauf des Mars um die Sonne. Diese scheinbare Schleife ist nur von der Erde aus sichtbar. Nachfolgender Text erläutert die Abbildung. Die Zahlen 1 – 7 als Ablauf der Rückläufigkeitsphase finden sich im Text wieder.
Die Senkrechte durch die Erde markiert den 90° Winkel der beiden Sonne - Marsquadrate, wie sie von der Erde aus erscheinen.
Die Positionen 1 bis 7 im folgenden Text beziehen sich auf die Marsbahn. Zur Vereinfachung wurde bei der Darstellung der Aspektbildung auf die Weiterbewegung der Erde verzichtet.
Astrologische Deutungen
Die Wirkung der Planeten in der Zeit der scheinbaren Rückläufigkeit ist am stärksten, weil sie dann der Erde am nächsten sind.
Bei den äußeren Planeten gibt es drei Phasen, wie eine scheinbare Rückläufigkeit auf das HT wirkt.
1.)Phase: Ein Thema wird angesprochen (Planet wird rückläufig)
2.)Phase: Das Thema kann vertieft werden (Opposition)
3.)Phase: Das Thema kann geklärt werden (Planet wieder direktläufig).
Die Planeten stehen dann mit maximaler Leuchtkraft am Himmel. Sie ziehen das HT an, fordern es auf, auf sie zuzukommen. Als entsprechende Stellung im Geburtshoroskop kann das HT ihre Energie oft erst in späteren Jahren selbstbestimmter leben, manchmal auch nur in ständiger Zusammenarbeit, da die Umgebung bis zur Direktläufigkeit stellvertretend für das HT handelt.
Bei einer Konjunktion mit der Sonne ist das HT selber die Verkörperung dieser Energie in der Umwelt, kann sich selbst darstellen auf geistiger Ebene, weil der Planet hinter der Sonne maximale Erdferne hat. Es hat entsprechende Ausstrahlung je nach Mondphase.
Morgensterne verleihen dem HT Energie, mit der ihnen entsprechenden Kraft auf die Welt zuzugehen und sich einen Platz in ihr zu schaffen. Abendsterne verleihen Energie, in der jeweiligen Gemeinschaft des HT eine Position einzunehmen, die deren Zusammenhalt fördert.
Transitphasen von Mars, Planetoiden, Jupiter und Saturn zeigen entsprechende Möglichkeiten an, welche die Grundstruktur des Geburtshoroskops modifizieren nnen.
Merkur als Morgen- und Abendstern
Da Merkur eine kürzere Umlaufbahn als die Erde um die Sonne hat, können wir ihn nie wie den Mond und die äußeren Planeten weit entfernt von der Sonne wahrnehmen, maximal 28°.
Abb.: Erdfern 0-50 Entfernungswert (EW – weitester Abstand von Erde = 0) Merkur hinter der Sonne obere Konjunktion
Erdnah 50 – 100 EW (kleinster Abstand zur Erde = 100) vor der Sonne / untere Konjunktion.
Auf der Ekliptik sieht man folgendes Muster: Er bildet im Jahr sechs Konjunktionen mit der Sonne. Bei den oberen Konjunktionen ist er erdfern hinter der Sonne (Vollmerkur). Bei den unteren Konjunktionen ist Merkur erdnah vor der Sonne (Neumerkur)
Abb.: Von der Erde aus gesehen bilden sie den Davidstern, das Hexagramm. Das Ineinandergreifen von Idee(obere Konjunktionen) und Tat ( untere Konjunktionen).
Wiederkehr des Hexagramms auf der Ekliptik
Mit 46 Jahren steht das Hexagramm mit +/- 1° Unterschied wieder an der selben Stelle wie bei der Geburt des H T. Dies bedeutet gleichzeitig
> Chance: Alte Erfahrungen mit dem Verstand neu nutzen. &dbquo;Gutes erhalten, das Andere gestalten“ Aufbrechen des Reiz-Reaktionsmusters. Neue Erlebnisse in erprobten Mustern.
> Gefahr: Alle Erfahrungen als bekannt erinnern und am Alten haften. &dbquo; Früher war alles besser“ Verfestigung des Reiz-Reaktionsmuster als alte Erlebnisse mit neuen Menschen.
Merkur als Morgen- und Abendstern