Pluto und drei andere Plutinos
Plutinos
Ihnen allen gemeinsam ist eine Ähnlichkeit mit den Kentauren als vereisten Gesteinskörpern, nur sind sie erheblich größer als diese, aber alle kleiner als der Erdmond. Daher haben sie auch kein Magnetfeld und keinen Schutz vor dem Sonnenwind. Ihre Umlaufbahnen sind exzentrische Ellipsen, die innerhalb oder nahe ader Neptunbahn ihren sonnennächsten Punkt und außerhalb des Kuipergürtels ihren sonnenfernsten Punkt haben. Beim Schneiden der Neptunbahn fordern sie eine Neuausrichtung kollektiver planetarischer Verhaltensmuster. Um Neptun herum schwingen ihre Umlaufbahnen. Sie kommen uns daher zunehmend als Wirkungsträger Neptuns vor, um neue Einsichten in notwendige Verhaltensänderungen zum gemeinsamen Überleben zu erzwingen.
Die Viererauswahl erfolgte nach der Anerkennung der bekannten Plutoenergie und dann nach der Namensgebung der anderen Drei
(Ixion, Huya und Orcus)
als Anzeiger, dass sie sich im kollektiven Bewusstsein bemerkbar machen. Alle übrigen Plutinos haben noch Kennzahlen ohne Namen.
Pluto
Pluto braucht 248 Jahre für einen Umlauf um die Sonne. Merkur ist zweimal größer als er, sogar unser Erdmond hat mehr als seine 2.200 km Durchmesser. Er selber hat nach neuesten Erkenntnissen drei Monde, der bekannte davon heißt Charon nach dem griechischen Fährmann ins Totenreich. Sein Tag dauert nur 6 Stunden. Bei dieser Sonnenentfernung macht das aber wie bei Neptun keinen Unterschied. Charon bewegt sich gegenläufig in nur 20.000 km Entfernung von Pluto. Im November 2005 hat das Weltraumteleskop &dbquo;Hubble zwei weitere Monde entdeckt. Seine Bahn ist um 17 ° gegen die Bahn aller anderen Planeten (außer Merkur) geneigt und hat von 1979 bis 1999 die Neptunbahn geschnitten, so wie alle 250 Jahre einmal. Wegen seiner Bahnneigung gibt es keine Kollisionsmöglichkeit zwischen den beiden. Pluto besteht vermutlich aus einem Gesteinskern mit gefrorenem Eis. Für ein Magnetfeld reichen
0,0021 Erdmassen wohl nicht, er kann den Sonnenwind nicht nutzen und ist der organisch tödlichen Interstellaren Materie ausgesetzt.
Der Rhythmus des Pluto
Er ist wegen seiner exzentrischen Bahn auf seinem Weg durch die Tierkreiszeichen extrem unregelmäßig. In größter Erdnähe durchläuft er das Skorpionzeichen in nur 13 Jahren ( 1983-1996), in größter Erdferne braucht er im Stierzeichen dafür über 30 Jahre.
Astrologische Deutungen
Er wird in der psychologischen und mundanen Astrologie als zwingende Auseinandersetzung mit Partnern und Staatsorganen, in Familie, Parteien und anderen Gemeinschaften, mit der eigenen Öffentlichkeit und fremden Machtbündnissen gedeutet – als Aufarbeitung verborgener Themen und unbewusster Handlungsmotive zur Bindung an Partner. Es gibt eine mythologische Verbindung mit Ceres, da Pluto ihre Tochter stahl – Beziehungsregeln im Kollektiv. Hier auf der Neptun-, mit Ceres auf der Jupiterebene.
Wie wird Macht über andere genutzt, ist die neptunische Frage, die mit plutonischem Handeln beantwortet wird.
Mit Ceres wird geregelt, wie beengende Bindungen neu gestaltet werden, um Raum für neue Nahrungsgrundlagen zu schaffen – als Erweiterung der bestehenden Jupitergesetze.
Er gehört nicht zu den Gasplaneten. Er wirkt also nicht sonnenähnlich auf gesellschaftlicher Ebene. Mit seiner geringen Größe entspricht er eher einem Planetoiden. Entsprechend setzen wir analog das ganze Sonnensystem von Sonne bis Neptun als das entwickelte Geborene, welches mittels Pluto auf die Welt zugeht. Das ist eine Marsanalogie – die ja die Qualität des Selbst (Sonne bis Erde) mittels der Planetoiden mit den Gasplaneten in Kontakt bringt. Das macht Pluto als Neptuns Auslöser, damit das Geborene seinen eigenen Wandel im Lebensprozess akzeptiert. Das Zeichen, in dem Pluto bei der Geburt steht, zeigt, in welchem Bedürfnisbereich die Umwelt ihre Werte am stärksten verändern musste. Für das Geborene das Element seiner stärksten Regenerationsfähigkeit. Das Zeichen sagt auch aus, was sich bei den &dbquo;Eltern änderte, als es geboren wurde.
In erlöster Form die Wandlung vom Kind über den Erwachsenen bis zum alten Menschen mit den entsprechenden Bindungen und Abschieden; unerlöst die Weigerung, dabei Verantwortung für sich selber zu übernehmen.
HUYA
wurde am 10.3.2000 entdeckt. Der Name benennt eine Göttin kolumbianischer Indianer, die nach Mutterrecht im Amazonasgebiet leben. Uns ist noch kein Symbolentwurf einer Planetensignatur bekannt. Mit einer Größe von rund 500 km bewegt er sich in 250 Jahren und 294 Tagen etwa wie Pluto um die Sonne. Seine Bahn ist um 15,5° gegen die Ekliptik geneigt. Den Unterschied zu Pluto sehe ich in der Verbindung zu den nichtmenschlichen anderen Lebensarten auf dem Globus, als Frage der Akzeptanz, dass wir Menschen nicht Krönung, sondern Teil der Natur sind und wie wir mit den Lebensarten und Ressourcen des Planeten umgehen, um uns unsere eigene Lebensgrundlage zu erhalten. Das Amazonasgebiet als Basis des Wasserkreislaufs und der Windströmungen auf dem Planeten, mit den Indianern als alten Wächtern und Kennern seiner Artenvielfalt. In seiner gegenwärtigen erdnahen Phase ist diese Lebensgrundlage in existenzieller Wandlung. Seit seiner letzten Erdnähe um 1740 hatten wir eine kontinuierliche Erderwärmung, die in den jetzt folgenden Jahrzehnten wieder umschlagen kann. Erst seitdem haben wir auch mit den Naturwissenschaften begonnen, massiv in das organische Leben einzugreifen. Welche Konsequenzen hat unsere Veränderung der Welt ? Können wir den Raubbau der eigenen Ressourcen überstehen?
Huya mag für die neptunische Einsicht in die notwendigen Kooperationen mit den persönlichen und allgemeinen Ressourcen der Existenz stehen – verschwenderisch oder nachhaltig.
IXION
wurde am 2.7.2001 von einer Astronomengruppe am Lowell – Observatorium in Flagstaff, Arizona, entdeckt. Auch hier scheint es noch keine Planetensignatur zu geben. Im Abstand von knapp 40 AE bewegt er sich in 248 Jahren um die Sonne. Der Name ist aus der griechischen Mythologie. Seine Eltern waren Titanen und sind im Kampf gegen die Götter gefallen, deshalb hasste er sie. Als Zeus ihn auch noch betrügt und die ihm versprochene Frau für sich selber nimmt, tötet er den Brautvater, seinen Onkel, weil dieser von Zeus eingeweiht war. Als Revanche berührt er Hera, Zeus´ Frau, unsittlich. Allerdings auf der Feier eines Friedensangebots des Zeus an ihn, zwecks Integration der besiegten Titanen. Daraufhin stellt ihm Zeus eine Falle, indem er Hera aus einer Wolke nachbildet und diese zu ihm schickt. Diese wird von Ixion vergewaltigt, woraus als Kind Kentaurus, der
Urahn der Kentauren
entstand. Zur Strafe dafür wurde Ixion an ein sich am Himmel drehendes Feuerrad gebunden. Weil er bei Zeus Feier vom unsterblich machenden Ambrosia gegessen hatte, muss er ewig leiden.
Deutungshypothese:
Wie bei Pluto ist seine Mythologie auch nicht aufbauend, sondern zwingend und existentiell für die aspektierten Planeten. Wie Hades (=Pluto) der Persephone (=Ceres) seine Ehe mit ihrer Tochter aufzwang, so wollte er dem Zeus die Hera (=Juno) aus Rache nehmen. Wie Pluto als Plutino im Bezug zum Bindungsthema des Planetoiden Ceres steht, so der Vergewaltiger Ixion in Bezug zum Genussthema des Planetoiden Juno. Beide zwingen die Nähe.
In erlöster Form stellt Ixion die Fähigkeit dar, eine Niederlage anzuerkennen und die neuen Angebote der Sieger mitzunutzen für den eigenen Neuanfang. Unerlöst bleibt Rachsucht oder Vernichtungswille.
ORCUS
wurde am 17.2.2004 entdeckt. Auch hier noch kein allgemeines Symbol. Mit 1600 – 1800 km Größe bewegt er sich im Abstand von 39,34 AE in 246 Jahren und 281 Tagen um die Sonne, mit einer Bahnneigung von 20,6%. Mythologisch benennt dieser Name etruskische und gallische Götter der Unterwelt, besonders in Zusammenhang mit Strafen für gebrochene Eide. Im allgemeinen Sprachgebrauch heute heißt Orcus soviel wie Abgrund; auch wenn etwas zugrunde geht, geht es in den Orcus. In Kombination von gebrochenen Eiden und der Zeit seiner letzten Erdnähe von 1892 – 1917 von Fische bis Stier, die im 1.Weltkrieg endete, deute ich Orcus als Kraft der Eigenvernichtung aus falscher Treue, wenn alte Eide nicht rechtzeitig gelöst und an die veränderten Umweltbedingungen angepasst werden können. Damit aber auch als die Fähigkeit, aus einer eidgebundenen Gemeinschaft eine Kampfgemeinschaft zu bilden.
Eine neptunische Einsicht in die Notwendigkeit mag erforderlich sein, alte behindernde Glaubensinhalte und kulturelle Leitbilder zu überprüfen und sich selber neu auszurichten – um nicht in der Eigenvernichtung zu enden und andere mitzureißen. Ansonsten möglicherweise selbstgewählte Treue bis in den Tod aus Überzeugung.